Mittwoch, November 12, 2025
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Zum Camping nach Norwegen? Das muss man wissen

Norwegen gilt als eines der attraktivsten Ziele für naturnahes Reisen in Europa. Mit seinen tief eingeschnittenen Fjorden, schneebedeckten Gipfeln, endlosen Küsten und dem besonderen „Jedermannsrecht“ bietet das Land ideale Voraussetzungen für ein unvergleichliches Camping-Erlebnis. Bevor jedoch ein Aufenthalt geplant wird, sind bestimmte Regelungen, Kostenfaktoren und Ausrüstungsfragen wichtig, um die Reise erfolgreich zu gestalten. Hier sind die wichtigsten Informationen, die man unbedingt schon vor der Abreise kennen sollte. Damit steht dem Campingurlaub in Europas hohem Norden nichts mehr im Wege.

Einreise und Aufenthalt

Für deutsche Staatsbürger ist die Einreise unkompliziert. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass genügt, denn Norwegen ist ein Partnerland des Schengen-Raums. Ein Visum ist für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tagen daher nicht erforderlich. Empfehlenswert ist jedoch die Mitnahme der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC), um im Bedarfsfall Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten. Ferner bietet eine private Reiseversicherung zusätzlichen Schutz, insbesondere im Hinblick auf Rücktransport oder Kosten in Privatkliniken.

Beste Reisezeit

Die Hauptsaison liegt zwischen Juni und August. In diesen Monaten sind die Temperaturen angenehm, die Tage lang und die meisten Campingplätze geöffnet. Mai und September bieten sich als ruhigere Alternativen an, wobei kühleres Wetter einkalkuliert werden sollte. Wintercamping ist nur mit spezieller Ausrüstung und Erfahrung empfehlenswert, bietet aber besondere Naturphänomene wie die Nordlichter. Generell kann das norwegische Wetter zu jeder Jahreszeit wechselhaft sein – was man schon beim Kofferpacken berücksichtigen sollte.

Anreise und Mobilität

Die klassische Route führt mit der Fähre von Kiel nach Oslo. Diese Überfahrt dauert rund 20 Stunden. Alternativ bestehen zahlreiche Fährverbindungen ab Hirtshals in Dänemark zu verschiedenen Häfen an der norwegischen Küste. Zug- und Busreisen sind zwar möglich, jedoch zeitaufwendig und mit Umstiegen verbunden. Wichtig auch: Im Süden Norwegens gibt es dichte Netze an Bahn- und Buslinien. Für das Erkunden abgelegener Regionen, primär nördlicher Regionen, bieten Mietwagen oder Wohnmobil die größte Flexibilität.

Beliebte Regionen und Campingziele

Die bekanntesten Ziele für Camping in Norwegen sind die großen Fjordlandschaften wie Geirangerfjord, Sognefjord oder Lysefjord, die durch spektakuläre Naturerlebnisse geprägt sind. Auch die Lofoten zählen zu den Höhepunkten, besonders für Reisende, die Strände, dramatische Küstenlinien und Outdoor-Aktivitäten suchen.

Im Süden bietet die Region rund um Kristiansand familienfreundliche Campingplätze, während Nationalparks wie Jotunheimen oder Jostedalsbreen vorrangig für Wanderer und Bergsteiger attraktiv sind. Eine besonders eindrucksvolle Route ist die Atlantikstraße, die zahlreiche Möglichkeiten zum Zwischenstopp auf Campingplätzen bietet. Ein weiterer populärer Standort ist Tromso Lodge and Camping, das in Nordnorwegen komfortable Stellplätze und Hütten inmitten arktischer Landschaft bietet und damit einen idealen Ausgangspunkt für Touren in die Region darstellt.

Campingregeln und Jedermannsrecht

Das „Allemannsretten“ bildet die Grundlage für das freie Camping in Norwegen. Erlaubt ist das Übernachten in der Natur auf unbebautem Land, solange man einen Abstand von mindestens 150 Metern zu bewohnten Gebäuden einhält. In der Regel sind bis zu zwei Nächte am selben Ort möglich. In besonders abgelegenen Regionen sind längere Aufenthalte gestattet. Für Wohnmobile und Wohnwagen gelten die gleichen Prinzipien, jedoch darf man diese nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen abstellen. In Nationalparks und beliebten Küstenregionen wie Hoddevik oder Ervik existieren zusätzliche Einschränkungen, die vor Ort ausgeschildert sind.

Kosten und Zahlungsmittel

Die Preise für Campingplätze bewegen sich meist zwischen 200 und 400 NOK pro Nacht für Zeltstellplätze, während Hütten oder Wohnmobilparzellen teurer ausfallen können. Wildcampen ist grundsätzlich kostenfrei, setzt aber die Einhaltung der genannten Regeln voraus. Fähren und Mautstraßen sind fester Bestandteil der Mobilität in Norwegen. Die Abrechnung erfolgt fast ausschließlich bargeldlos, wobei Kredit- und Debitkarten flächendeckend akzeptiert werden. Bargeld in norwegischen Kronen ist nur in sehr ländlichen Gegenden nützlich. Auch mobile Bezahlmethoden wie Apple Pay oder Google Pay sind weit verbreitet.

Also dann: Ha det gøy i Norge!

Camping in Norwegen bedeutet unberührte Natur, großzügige Freiheiten durch das Jedermannsrecht und eine moderne Infrastruktur. Für deutsche Reisende ist die Einreise unkompliziert, die Kosten sind planbar, und die Möglichkeiten reichen vom einfachen Wildcamping bis zu komfortablen Anlagen wie Tromso Lodge and Camping. Mit der richtigen Ausrüstung und Beachtung der Regeln wird das Camping in Norwegen zu einem nachhaltigen und eindrucksvollen Erlebnis.

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